Rauf-Akademie München

Pressebericht in der SZ vom 24.07.14


Am 12.07.14 fand der erste Amazonen-Workshop statt. Die Süddeutsche Zeitung berichtete unter der Überschrift:

Schluss mit kuschelig
Frauen lernen das Raufen - es geht um Sozialkompetenz
 


 

Ausschnitte:

... Und dann beginnt das Amazonentraining. Rund ein Dutzend Frauen hat sich dafür in dem Raum auf der Schwanthalerstraße versammelt. Die Frauen sehen gar nicht aus, wie man sich Urwaldkriegerinnen vielleicht vorstellt: bunt gemusterte T-Shirts, weibliche Rundungen, ... Doch dieser Haufen Frauen soll heute raufen.

Das ist das Ziel des Trainers Gerhard Schrabal. ... Normalerweise bietet Schrabal Kuschelpartys an. Im Januar erschien sein Buch "Kuschel dich glücklich - die heilende Energie von Kuschelpartys". Doch der studierte Elektroingenieur ist auch Mitglied der Rauf-Akademie München. ... "Gewalt trennt uns, aber spielerisches Balgen und Raufen verbindet uns", sagt Schrabal. ... Beim Raufen bekämen Frauen die Gelegenheit, ihre ursprüngliche Kraft und Wildheit zu entdecken und wieder eins zu werden mit sich selbst.

Heute geht es erst mal ganz zaghaft los mit vertrauensbildenden Maßnahmen. Die Teilnehmerinnen finden sich in Zweier-Teams zusammen, eine legt die Hand auf den Rücken der anderen, die schließt die Augen und lässt sich durch den Raum führen. Wer beim Raufen mit mehr Action gerechnet hätte, muss erst mal bis zum Nachmittag warten. Es wird getanzt, sich aneinander gedrückt und viel gelacht im Raum. ...

Mit dem Zeigen der Kraft wird es nach der Mittagspause erst einmal schwierig. Die Teilnehmerinnen sollen sich gegenseitig ein paar Wäscheklammern abjagen, die sie vor Angreiferinnen verteidigen müssen. Soviel gelacht, geschnauft und geprustet wurde im Tai Chi Kineo Studio an der Schwanthalerhöhe wohl lange nicht.

Nächste Übung: Armdrücken. Aus den Müttern und Büroangestellten werden plötzlich schreiende Kraftpakete. Würde Gerhard Schrabal nicht ab zu die Rauferei unterbrechen, hätte das Kräftemessen wohl kein Ende. ...

Und so kommt es, dass am Ende des Tages eine verschwitzte Herde Tigerinnen über eine fauchende Löwinnen-Meute herfällt. Auch wenn die Frauen sich dabei kräftig an den Schultern packen, gibt es feste Regeln: kein Kratzen, Beißen oder Schlagen. Niemand darf im Stehen kämpfen.

Bei aller Wildheit kann so offenbar ein ganz neues Gruppengefühl entstehen, ... Schrabal sagt: "Durch das Raufen ... verändern sich auch ihre Beziehungen untereinander in sehr positiver Weise. Sie lernen, dass es möglich ist, Konflikte offen und fair auszutragen, ohne dass jemand verletzt wird. Sie dürfen so sein wie sind, und werden auch so angenommen".

Jessica Schober

Das Foto stammt übrigens vom Sommerfest der Sinne


www.rauf-akademie.de