"Hier kann ich das tun, was ich sonst nirgends tun darf"

Berichte von Teilnehmerinnen


Im Laufe der letzten Jahre haben weit über 50 Frauen an unseren gut 60 Treffen teilgenommen (Stand vom Januar 2003). Einige von ihnen berichten hier in Stichworten von ihren Erfahrungen.


Ich habe schon immer gerne gerauft. Dieses kindliche Rangeln, Toben und Kräftemessen habe ich auch hier gefunden. Hier kann ich mich körperlich verausgaben und habe auch noch Spaß dabei.
Es hat mich erstaunt, wie schnell ich die Tricks gelernt habe. Dabei habe ich gemerkt, wie uneffektiv meine bisherigen Bewegungsabläufe waren. Ich habe gelernt, meine Kräfte viel effizienter einzusetzen, raufe jetzt kraftschonender und erreiche gleichzeitig mehr. Dabei kommt das Lachen nicht zu kurz.
Es ist auch sehr interessant, wie unterschiedlich die Teilnehmer/innen reagieren, und wieviel das über sie aussagt.


Hier geht es endlich einmal nicht darum, wie ich aussehe oder wie ich auf andere wirke, sondern darum, wie ich bin und was ich kann.


Erinnerung an Raufen aus der Kindheit. Diese war lange verdeckt durch das Thema Sexualität. Hier war eine Möglichkeit, das wiederzuentdecken.
Am Anfang waren meine Gefühle zunächst zwiespältig. Auf der einen Seite war Begeisterung, weil ich genau das gefunden hatte, was ich gesucht hatte. Auf der anderen Seite war Angst: plötzlich sollte ich mich von einer Seite zeigen, von der ich mich normalerweise nicht zeige. Ich hatte das Gefühl, mich zu entblößen, mich so zu zeigen, wie ich wirklich bin. Als ich mich dann schließlich überwunden hatte, wollte ich gar nicht mehr aufhören.
Spaß!!!
Hilfe bei der Befreiung von inneren Zwängen. Die Möglichkeit, etwas zu tun, was man normalerweise nicht tun darf. Sich selbst und andere spüren, Grenzen sprengen, lebendig sein.


Körpererfahrung zum Ausgleich von zu viel Kopfarbeit
Bauchenergie
Kämpferisches / Aggressionen abladen
nicht stattgefundenes Balgen in der Kindheit nachholen
Spaß, nette Leute, Kombination mit Luft, Sonne, Wasser ...


Hier kann ich meine Aggressionen ausleben, kann meine Zähne zeigen und "auf den Tisch hauen". Dabei verspüre ich eine große Leichtigkeit und eine Art "Fluß", genieße den natürlichen Umgang mit intensivem Körperkontakt, und hinterher schlafe ich ausgezeichnet.


Raufen, Catchen, Kräftemessen, Austoben, Körperkontakt
Dabei den Unterschied zwischen Frau/Frau und Frau/Mann spüren.
Frage: Was ist das für ein Unterschied?
Das ist zu intim. Das muß jede für sich selbst herausfinden.
Die Möglichkeit, meine Kraft nach außen zu bringen, nach fairen Regeln zu raufen. Ich darf dabei auch laut sein und meine Anstrengung und meine Gefühle zum Ausdruck bringen.


Normalerweise ist der körperliche Umgang, vor allem mit Männern, ja eher distanziert. Hier hingegen ist Berühren und Rangeln erlaubt. Das spielerische Kräftemessen macht richtig Spaß! Zugleich ist es ein ausgezeichnetes Fitneß- und Muskeltraining.
Es war sehr interessant, die Kraft von Männern einmal richtig zu spüren. Mit meinen 48kg habe ich ja eigentlich keine Chance, aber einige können sich wirklich gut zurücknehmen. Dann ist es für beide eine sehr schöne Erfahrung.
Ich kannte vorher schon Kontakt-Improvisation. Beides ist eine Art von Kommunikation über Bewegung und Berührung. Raufen empfinde ich als bodenständiger, erdiger; Kontakt-Improvisation hingegen als fließender, kreativer, luftiger.


körperliche Auseinandersetzung
über die eigenen Grenzen gehen
eigene Stärke erfahren
mich mit Männern messen
körperlicher Kontakt, Nähe, Erotik (beim Raufen mit Männern und auch mit Frauen)
Verbote überschreiten, die ich nur hier überschreiten kann / darf
Männer kennenlernen, Spaß haben, Grillen, Austoben, Selbstbewußtsein stärken


Raufen ist eine ganz andere Art, miteinander umzugehen: Kämpfen, aber ganz anders!


meine Grenze erfahren, was halte ich aus (z.B. im Schwitzkasten)
erfahren, wie halte ich aus, also was es konkret mit mir macht, was ich fühle dabei
erproben von unterschiedlichen Methoden, wie ich aushalte (z.B. im Schwitzkasten sein und dann ausprobieren, wie ich es am besten aushalte, welche Aushaltemethode die effektivste ist)
den Gegner beobachten, wenn er mich fixiert / im Schwitzkasten hat; kann ich ihn mental schwächen oder nur körperlich
meinen Willen zum Gewinnen härten
meine Bereitschaft zum Aufgeben erhöhen
meinem Spieltrieb frönen
mich an Männern reiben
mit ihnen Körperkontakt haben auf intensivster Ebene
die Kraft der Männer spüren, unterworfen werden und mich von ihnen unterwerfen lassen
> unterworfen werden - weil der Mann stärker ist und ich verliere
> unterwerfen lassen - weil ich das zulasse, obwohl ich vielleicht gewinnen würde, oder auch nicht, egal, auf jeden Fall ich mich unterwerfen lasse!
Frage: Willst Du immer nur verlieren?
ich will nicht immer verlieren! Aber Männer, die von Frauen besiegt werden, verhalten sich ja auch in einer bestimmten Weise. Das erlebe ich dann. Und dann lasse ich mich besiegen - und dann sind sie anders und das erlebe ich wiederum.
Und mein Kampf mit Frauen?
Kein Interesse. Ist nicht mein Thema. Mit Frauen rangel ich nicht gerne und mit schwachen und ungeschickten Männern auch nicht.


raufen, Kräfte messen, mit Männern ringeln und rangeln
an meine Grenzen kommen, Zweikampf erleben
Ehrgeiz, Freiheitsdrang
die Erfahrung: ich kann mitmachen ... und gewinnen tu ich auch gerne
Spaß haben, Austoben, Fairneß
Männer in Schach halten
Gefühl für meine Kraft bekommen, meine Kraft spüren
Techniken und Kniffe lernen gegen evtl männliche Bedrohung


Bewusstsein und Achtsamkeit dem anderen und dem eigenen Körper gegenüber entwickeln
Berührungsängste abbauen (dem anderen und dem eigenen Geschlecht gegenüber)
Grenzen sprengen / Grenzen setzen ... im Sinne von: Was will ich? Was will ich nicht? Oder: Ja sagen, nein sagen. Oder: Warum tue ich nicht das, was ich will und warum tue ich das, was ich nicht will?
Muskelaufbau ohne Fitnessstudiostress und -öde
dem Kampfreflex erlauben sich auszudrücken: Die meisten Menschen stecken im unterdrückten Kampf- und Fluchtreflex drin uns sind darin gefangen
sich selbst entwickeln statt nur siegen
spielerischer Umgang mit dem eigenen und anderen Körper ohne starre Regelstrukturen (Was will der Körper tun wenn man ihm nichts vorgibt?)


neue Leute, nette Kontakte, körperliche Betätigung
Körperkontakt außerhalb des üblichen
Fitness, Spaß, Balgen, Austoben, Aggressionsabbau
gute Möglichkeiten mich mit anderen zu balgen


Hier kann ich meine Kraft zeigen, und da sind sogar Männer, die das gut finden.


Ich glaube, für so einen Erfahrungsbericht sind meine Empfindungen nicht tief genug. Ich finde es einfach nur schön, mit Euch zusammen zu sein. Ihr seid nette Leute, gut drauf und geht auf Neue zu. Es fiel mir nicht schwer mit Euch warm zu werden. Das Raufen hilft natürlich, weil man in körperlichen Kontakt kommt, obwohl man sich ja noch nicht so gut kennt. Was mir besonders gefällt ist, dass ich so sein kann, wie ich bin. Ich mag gerne ein bißchen rumblödeln und das nicht nur in Worten sondern auch durch schubsen etc. Das Ganze dann in einer schönen Umgebung am See, was will man mehr an einem schönen Tag. Was mir auch gefällt ist, dass ich auch noch Tipps bekomme, wie man seine Kräfte optimal einsetzen kann und auch den ein oder anderen Trick gezeigt bekommt. Man weiß nie, ob man das nicht doch mal gebrauchen kann.
Ich freue mich schon, wenn der Sommer kommt und wir uns wieder sehen und natürlich wieder balgen können.


"Willst Du nicht verkalken, komm doch mit zum Balgen!"
"Get in contact, move your body, feel yourself"


www.fight-for-fun.org