Fragen und Antworten

zum Thema: Raufen, Balgen, Ringen für Frauen und Mädchen


  1. Wer seid ihr?

    Wir sind eine lockere Gruppe netter Menschen. Neben der Geselligkeit steht das Miteinander-Raufen im Mittelpunkt.

  2. Was versteht Ihr unter Raufen, Balgen, Ringen?

    Raufen ist wie Laufen und Sprechen eine natürliche Veranlagung des Menschen. Die Ausbildung dieser Anlage ist ein wichtiger Teil der persönlichen Entwicklung. Kinder im Grundschulalter machen das häufig spontan richtig. Daran knüpfen wir an.

  3. Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

    Das Raufen selbst ist uralt. Frauen und Mädchen hatten allerdings bisher nur wenig Gelegenheit, ihr natürliches Potential zu entfalten. Das wollten wir ändern. Der Rest hat sich beim Tun entwickelt.

  4. Was genau macht Ihr da?

    Wir raufen paarweise miteinander. Gewinnen ist nicht so wichtig. Das bewußte Erleben und der Spaß stehen im Vordergrund. Und natürlich soll sich niemand wehtun oder verletzen.
    Wichtig ist, sich auf das Gegenüber und sich selbst einzulassen, Vertrauen in den eigenen Körper zu setzen. Der weiß schon, wie das geht.

  5. Wozu soll das gut sein?

    Der Körper profitiert von der schnell wechselnden An- und Entspannung aller Muskelgruppen. Man lernt neue Bewegungsabläufe kennen und wird gelenkiger. Die Kondition verbessert sich. Man bekommt ein besseres Körpergefühl und mehr Selbstvertrauen. Man lernt, in komplexen Situationen Ruhe und Übersicht zu bewahren und auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Frauen entdecken ihre Stärke und ihre Fähigkeit zu kämpfen. Sie lernen, ihre Aggressionen zuzulassen und abzubauen. Und sie haben einen Riesen-Spaß dabei. Männer lernen, auf eine völlig neue Art mit Frauen umzugehen und sie als Gegnerinnen zu respektieren.

  6. Können bei Euch auch Männer teilnehmen?

    Ja, wir legen großen Wert darauf, ein zahlenmäßig ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern zu realisieren. Das hat sich als optimal erwiesen. Wir suchen Männer, die sich auf den Vorgang und die damit verbundene Nähe einlassen, die nicht um jeden Preis gewinnen müssen, und die weder brutal noch sexuell aggressiv sind. Wenn sie dann noch sportlich, witzig und attraktiv sind, sind sie bestens geeignet.

  7. Wer kämpft mit wem?

    Im Prinzip jeder mit jedem. Jede(r) hat das Recht, jede(n) andere(n) aufzufordern, und jede(r) kann ablehnen. Wenn jemand STOP sagt, ist es sofort vorbei. Aber meistens geht es hinterher weiter.

  8. Dient das auch zur Selbstverteidigung?

    Ja, aber auf etwas andere Art als herkömmliche Selbstverteidigungskurse. Dort werden bestimmte Abwehrreaktionen mit dem Kopf erlernt und müssen dann lange geübt werden, bis sie quasi automatisch ablaufen. Dann sind sie sehr effektiv - allerdings nur in der spezifischen Situation und nur, wenn man dann immer noch "funktioniert".
    Bei uns geht es darum, das Vertrauen und die Fähigkeit zu entwickeln, in jeder Situation aus dem Bauch heraus sinnvoll zu reagieren. Das ist in der Regel nicht so effektiv wie eine erprobte Technik, aber sehr viel flexibler und funktioniert auch dann noch, wenn man vor lauter Panik die spezielle Technik vielleicht vergessen hat.
    Gemeinsam ist uns, daß das Hauptziel darin besteht, durch die Entwicklung des Selbstvertrauens und ein entsprechend verändertes Auftreten potentielle Angreifer abzuschrecken und dadurch gefährliche Situationen zu vermeiden bzw. zu entschärfen.
    Ein ganz entscheidender Unterschied besteht aber darin, daß in herkömmlichen Selbstverteidigungskursen die Ausgangssituation als unangenehm und gefährlich definiert wird, während sie bei uns angenehm und "normal" ist. Damit ist die emotionale Einstellung zur physischen Auseinandersetzung eine andere. Und ganz bestimmt haben wir mehr Spaß dabei.

  9. Wieviele seid Ihr, und was sind das für Leute?

    Auf unserem Mail-Verteiler stehen inzwischen fast 100 Teilnehmer/innen und Interessent/inn/en (Stand Dezember 2003). Die meisten sind zwischen 35 und 45 Jahre alt, aber im Prinzip sind alle Altersgruppen vertreten. Die Männer sind häufig Akademiker, viele haben Kampfsporterfahrung. Dadurch können sie sich gut auch auf schwächere Gegner/innen einstellen. Bei den Frauen ist die gesamte berufliche Bandbreite vertreten. Die meisten haben keine einschlägige Vorkenntnisse. Bei unseren Treffen sind in der Regel zwischen 8 und 12 Personen anwesend. Häufig sind auch noch Kinder und Jugendliche dabei.

  10. Was unterscheidet Euch von einem Kampfsport-Verein?

    Wir sind kein Verein: keine Formalitäten, kein Beitrag, keine Vereinsmeierei. Und wir betreiben keinen formal definierten Sport: keine Anweisungen, keine Regeln (außer natürlich Rücksichtnahme und Fairneß), keine Wettkämpfe. Bei uns gibt es Spaß pur. Allerdings gibt es auch keinen Versicherungsschutz. Bislang haben wir aber auch noch keinen gebraucht.
    Es geht bei uns auch nicht so sehr um die körperliche Aktion, obwohl die schon recht intensiv sein kann. Es geht mehr um Selbsterfahrung und soziale Interaktion, um das Überwinden angelernter Verhaltensmuster und Überzeugungen, und um persönliches Wachstum in einer angenehmen Umgebung.

  11. Wie hoch ist das Verletzungsrisiko?

    Eher gering. Wenn doch einmal etwas passiert, ist es in der Regel selbst verursacht. Es hängt also stark von der einzelnen Person ab. Aber ein gewisses Restrisiko läßt sich, wie überall, nicht vollständig ausschließen.

  12. Seit wann macht Ihr das schon?

    Wir haben im Juni 1996 begonnen. Seither machen wir das ziemlich regelmäßig, vor allem im Sommer, weil wir da im Freien sein können.

  13. Wo macht Ihr das, und wie läuft das ab?

    Bei gutem Wetter treffen wir uns auf der Wiese bei einem Badesee. Wir verbringen einen schönen Nachmittag, wie andere Gruppen auch. Jede(r) kann raufen, soviel er/sie Lust hat. Am Ende grillen wir manchmal. Im Winter sind wir ab und zu bei einer Teilnehmerin zu Gast im Wohnzimmer. Dort raufen wir auf Matratzen. Dazu gibt es Yogi-Tee und selbst mitgebrachte Leckereien.

  14. Kann man bei Euch auch einfach nur zuschauen?

    Natürlich darf jede(r) erst einmal zuschauen, bevor er/sie sich zum Mitmachen entscheidet. Leute, die nur zuschauen wollen, sind uns allerdings nicht so willkommen.

  15. Wie kann man bei Euch mitmachen?

    Für Leute in und um München ist das ganz einfach. Die wenden sich an unsere Kontaktadresse (s. u.). Das gleiche gilt für Leute, die zwar weiter weg wohnen, aber sich mal einen schönen Nachmittag in München machen wollen, z. B. im Rahmen eines Wochenend- oder Urlaubstrips. Wir freuen uns immer, neue Leute kennenzulernen.

  16. Was können die Leute tun, die nicht nach München fahren wollen oder können?

    Macht Eure eigene Gruppe bei Euch zu Hause auf. Ladet Eure Freunde und Bekannten ein, erinnert Euch Eurer Kinderzeiten und habt einfach Spaß miteinander. Wenn irgendwelche Fragen oder Probleme auftauchen, nehmt mit uns Kontakt auf (s. u.). Besonders freuen wir uns natürlich, wenn Ihr uns auch von Euren gelungenen Aktivitäten berichtet.

  17. Wie kann man Kontakt mit Euch aufnehmen?

    - am besten durch Ausfüllen des Kontakt-Formulars.

    - oder per e-mail: info@fight-for-fun.org

    - oder über unsere Kontaktadresse:

    Gerhard Schrabal
    Plantagenweg 37
    85354 Freising
    Tel: 08161/149810
    gerhard@fight-for-fun.org


Der wichtigste Grund, immer wieder zu kommen, sind die Leute. Die Atmosphäre in dieser Gruppe ist etwas ganz Besonderes.

Aussage einer Teilnehmerin


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