Laß dich drücken

Großer Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 14.07.14


Im überregionalen Teil der SZ vom 14.07.14 erschien ein umfangreicher Artikel von Dr. Werner Bartens über das menschliche Bedürfnis sowohl nach sanften als auch nach festen Berührungen. Hierin erwähnt er auch den "Kuschelmeister" Gerhard Schrabal und zitiert von mehreren seiner Web Sites. Erwähnt werden ebenfalls die Münchner Kuschelpartys, das Gaudi-Raufen, und der "Rauftreff in der Nähe Münchens". Leider sind dem Autor - mangels Sachkenntnis, und weil er nicht nachgefragt hat - einige Fehler unterlaufen, aber darüber sehen wir gerne hinweg. Auch darüber, daß die Rauf- und Kuschelabende nicht erwähnt werden, obwohl gerade dort beide Formen der Berührung auf sehr sinnvolle Art kombiniert werden.
 


 

Ausschnitt:

Wer keine Umarmungsmaschine wie Temple Grandin und auch keinen geeigneten Partner zur Hand hat, aber wieder mal so richtig gedrückt werden will, steht vor der Wahl: Auf eine der in Mode gekommenen Kuschelpartys gehen oder zum Gaudi-Raufen? Zarte Streicheleinheiten oder handfeste Rangeleien?

Im Angebot hat die Berührungsindustrie mittlerweile beides, denn die Nachfrage nach mehr Körperkontakt ist enorm. Regelmäßig geben etwa die Hälfte der Deutschen an, dass sie sich nach Berührungen sehnen. Nur: Woher nehmen in einer Gesellschaft, in der es 40 Prozent Single-Haushalte gibt und auch Menschen mit Partner oft nicht die Berührungen bekommen, die sie bräuchten?

Eigentlich ist die Diagnose ziemlich zutreffend: "Der Mensch ist nicht nur ein geistiges, sondern auch ein körperliches, emotionales und soziales Wesen", schreibt der selbst ernannte "Kuschelmeister", der in und um München "Kuschelpartys" für diverse Zielgruppen organisiert. "Und er hat entsprechende Bedürfnisse, die er in unserer Gesellschaft häufig nicht oder nur sehr oberflächlich befriedigen kann. Absichtsloses Kuscheln unter qualifizierter Anleitung kann dem so entstehenden Mangel entgegenwirken.

"Kuschelenergie" - so nennen die Veranstalter das, was während der Treffen entsteht. Wildfremde Menschen finden sich zusammen, nennen sich allenfalls beim Vornamen und nach einer Aufwärmphase fassen sie sich an. Erotische Berührungen und Sex sind tabu bei diesen Events. Alle sind leger und bequem gekleidet, und der Körperkontakt soll einfach nur gut tun und glücklich machen.

Glaubt man den Teilnehmern, finden sie auf derartigen Veranstaltungen endlich das, was sie im Alltag so vermissen: Nähe, ohne bedrängt zu werden. Sich einfach anschmiegen können, ohne dass mehr daraus wird. Man lehnt sich Rücken an Rücken und setzt sich in den Schoß des anderen, manchmal hintereinander wie bei Kindern, die Eisenbahn spielen. Zum Schluss legen sich alle auf das Matratzenlager und streicheln beim Gemeinschaftskuscheln drauflos. Vorher duschen ist erwünscht, aufdringliche Parfums sind es nicht. Wenn möglich, sollen die Teilnehmer "absichtslos" kommen, schreibt ein Anbieter von Kuschelpartys. Aber was heißt das schon, denn eine Absicht verfolgen ja alle hier: unbedingt angefasst zu werden.

Gab es anfangs nur Treffen für sanfte Berührungen, finden sich jetzt auch handfeste Zusammenkünfte im Angebot, etwa das Gaudi-Raufen. Es geht also nicht nur um streichelnde Berührungen, auch an zünftigen Handgreiflichkeiten besteht offenbar Mangel. "Normalerweise ist der körperliche Umgang ja eher distanziert", berichtet eine Teilnehmerin von ihren Erfahrungen beim "Rauftreff" in der Nähe Münchens. "Aber hier kann ich meine Kraft nach außen bringen. Ich darf dabei auch laut sein und meine Anstrengung und meine Gefühle zum Ausdruck bringen."

Den vollständigen Text finden Sie - in drei Teilen - in der Online-Ausgabe.

 

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www.rauf-und-kuschelparty.de